Eigentlich hatte ich mich bei Xing nur angemeldet um mit Geschäftspartnern und (ehem.) Kollegen in Kontakt zu bleiben und um ggf. Erfahrungen auszutauschen.
Zunehmend kann man aber beobachten, dass sich dort immer mehr Headhunter (oder sogenannte Personalberater) tummeln. Mindestens einmal die Woche bekomme ich Anrufe und Anfragen via Xing bzgl. Jobangeboten obwohl ich schon deutlich in meinem Profil darauf hingewiesen habe dass kein Interesse besteht.
Seit ca. zwei Wochen gehen sie nun schon einen Schritt weiter und rufen sogar bei mir privat an. Da hört es aber langsam auf!
Die Nummer entnehmen Sie scheinbar meinem Impressum. Auf der Arbeit rufen sie in der Zentrale an, da meine Nummer nirgendwo veröffentlicht ist.
Oftmals sind es sogar die gleichen Personen/Firmen die anrufen obwohl ich sie bereits mehrmals persönlich darauf hingewiesen habe dass kein Interesse besteht und sie mich nicht mehr anrufen sollen. Überwiegend stammen diese Anrufe und Anfragen aus England von den Firmen „Elliott Browne International“, „ERP Associates“ und „Nigel Frank International“.
Einmal hieß es sogar dass ich von einem Kollegen empfohlen wurde, dieser Kollege möchte aber anonym bleiben. Ja ist klar 🙂
Auffallend ist, dass diese Leute meistens erst wenige Monate/Wochen bei diesen Personalvermittlern arbeiten und noch auf keine große berufliche Karriere zurückblicken können. Vermutlich sind es Studenten die dort ran gezogen werden um sich einen Penny dazu zu verdienen.
Ohne jetzt abwertend zu klingen und mit vollem Respekt vor jeder Tätigkeit, aber so jemand soll professionell bzw. fachlich beraten und einen Job vermitteln?
Wenn sie sich auch nur eine Minute Zeit nehmen würde mein Profil zu lesen, könnten sie sich schon ihre Standard-Mails sparen in denen Sie einfach nur noch Namen austauschen.
Hier mal eine kleine Übersicht nach welchen Mustern gesucht wird.
Die Kontaktanfragen und Nachrichten in Xing sind die eine Sache. Die Anrufe auf der Arbeit gingen schon eine Nummer zu weit, aber die Anrufe zu Hause haben das Fass nun zum überlaufen gebracht.
Hier noch ein paar Links zu Blogs die sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigen:
- Die Xing-Falle – Finger weg von unseriösen Personalberatern!
- Jobsuche über Xing – wie gut sind die Headhunter?
[Update 07.05.2013]
Es wird immer kreativer. Zugegeben, darüber musste ich schon ein wenig schmunzeln 🙂
29. März 2013 um 11:14
Du bist halt ein gefragter Mann, deine Fachexpertise und deine Erfahrung werden als so hoch eingeschätzt, dass man dich haben muss…… NOT! 😀
Ich meide Xing gerade wegen der „Headhunter“
12. Juni 2013 um 13:30
Dafür das Headhunter angeblich die Profile aufmerksam lesen, kommen wirklich sehr oft unpassende Angebote, kenn ich selber, nervt ziemlich. Auf http://www.unicum.de/karriere/richtig-bewerben/bewerbung-allgemein/i-want-you-ein-headhunter-im-interview/ fand ich ein Interview mit einem Headhunter, wo gesagt wird , dass “ die schriftliche Ansprache besser ankommt als ein Anruf am Arbeitsplatz“. Daran sollten sich die ganzen ach so tollen Headhunter mal orientieren. Mich hatten eine Zeit lang mehrmals wöchentlich Headhunter auf der Arbeit (Nummer von der Homepage) angerufen, das mein Chef sich schon mehrmals beschwert hatte auf Grund der Störungen und mich daher als Ansprechpartner für div. Themen von der Homepage entfernen wollte wenn ich denn weiterhin bei Xing angemeldet bleibe. Einfach nur ätzend sowas!
17. Juni 2013 um 17:07
Die lieben Personaler suchen nach Stichworten und schauen gar nicht genauer hin, bevor sie ihre Textbausteine verschicken. Ich bin Student und bekomme Anfragen für Stellen, auch Werkstudentenstellen, bundesweit, obwohl ich im Saarland wohne und im Profil stehen hatte, dass ich hauptberuflich studiere und nur im Raum KL-MA-KA-SB verfügbar bin. Inzwischen arbeite ich seit einem halben Jahr als studentische Softwaretesterin und bekomme aufgrund dieses Suchbegriffs auch Anfragen. Aber nicht nur Headhunter, manchmal auch „richtige“ Firmen sind dabei.
Ich habe immer scherzhaft gesagt, wenn ich schreibe, ich kann kein Delphi und will es auch nicht lernen, bekomme ich Anfragen für Delphi. Irgendwo im Netz hat auch jemand gebloggt, dass er im XING-Profil stehen habe, dass er zwar Java kann, aber nicht als Programmierer arbeiten will – und was ihm angeboten wurde, waren Programmierstellen.
Dieses Suchbegriff-Hunting ist auch ein Problem für Bewerber bei großen Firmen, die ihren Lebenslauf und ihre Kenntnisse in eine Datenbank eintragen. Wenn der Personaler nach Dipl.-Informatiker sucht, der Bewerber aber Dipl.-Inf. eingegeben hat, wird er nicht gefunden. Schöne neue Welt. 🙂
8. August 2013 um 23:36
Hallo Engelhuber!
Ich habe deinen Post gelesen und finde ihn sehr interessant. Ich bin eine sogenannte Personalberaterin. Ich spreche potentielle Kandidaten hauptsaechlich auf Xing an, da man dort gut und schnell fuendig wird. Ich nehme die Privatsphaere der User sehr ernst und wuerde im Traum nicht auf die Idee kommen, jemanden am Arbeitsplatz anzurufen.
Leider gibt es sehr viele schwarze Schafe in dieser Branche und ja – sie kommen meistens aus England (dies trifft aber nicht auf alle zu!). Das macht es mir sehr schwer einen Vertauensbasis mit einem Kandidtaten aufzubauen. Das ist manchmal sehr schade, da einem wechselwilligen Kandidaten unter Umstaenden eine gute Karrieremoeglichkeit entgeht.
Nicht alle Personalberater sind ohne Moral, manche machen ihre Arbeit sehr anstaendig. Gute Personalberater kennen den Markt und werden vom Kunden beauftragt geeignete Kandidaten zu finden. Diese Stellen werden haeufig nicht ausgeschrieben und eine eigenstaendige Bewerbung kann dazu fuehren, dass ein gutes Profil im HR haengenbleibt und niemals den Fachbereich erreicht.
Ich kann jedem nur dazu raten, am Anfang der Karriere Kontakt zu Personalberatern aufzunehmen. Hier sollte man gut und vorsichtig auswaehlen und einen guten Kontakt pflegen. Ein Telefonat schadet nicht und ein wenig Unterstuetzung in der Karriereplanung kann man immer mal gebrauchen.
Der Punkt, dass manche unpassende Jobangebote bekommen, liegt meistens daran das die Xing Profile nicht aussagekraeftig sind aber auch daran das man nach dem 400. Xingprofil welches man am Tag liest, schon einmal ein paar Dinge ueberlesen kann.
Um ein serioeses Jobangebot zu erkennen, sollte man auf einige Dinge achten:
1. Eine aussagekraeftige Stellenbeschreibung
2. Das Angebot sollte zum Werdegang des Kandidaten passen
So, dies musste ich einmal loswerden.
Gezeichnet: eine Personalberaterin aus England (spezialisiert auf SAP) die auch manchmal von Headhuntern angerufen wird..
P.S.: Haha, die letze Nachricht ist echt der Knaller, finde ich irgendwie originell
8. April 2015 um 23:15
Also ich arbeite als IT-Freelancer.
Da es freiberuflich ist, sind Geschäftsanbahnungen erstmal nicht sittenwidrig, und mich freut es geradezu, wenn ich interessante Projektangebote bekomme!
(Die Problematik mit der SThree-Group ist mir bekannt – es ist eben Vertrieb, IT-Sachverstand kann man da nicht erwarten.
Übrigens arbeiten in jener Branche sehr viele Geisteswissenschaftlerinnen, also diese Diplom-Sozial…/…ologinnen.)
23. Februar 2017 um 22:32
Sthree ist wie eine Seuche und total unseriös
ich wurde schon allein 7 Mal von denen mit dem selben Text auf diversen Portalen angeschrieben! SPAM-Charakter
einmal war ich beim ersten Mal so naiv mich zu bewerben und am Ende keine Resonanz. Meine Kommilitonen bestätigen das natürlich
Das ist schon perfide und grotesk, wenn ein Unternehmen ständig Stellen schaltet, die dann nie besetzt werden.
Jedes Mal sieht man diese Seuche und man hat den Eindruck, wow die müssen aber wachsen und florieren
haha Willkommen auf dem grotesken Arbeitsmarkt wo viele Faker zugange sind.
23. Februar 2017 um 22:57
Den Eindruck habe ich inzwischen auch von anderen Agenturen. Da werden meiner Meinung nach wahllos Stellen in diversen Städten geschaltet nur um an die Adressen der Bewerber zu kommen. In meinem Heimatort soll es z.B. eine IT-Stelle geben wo ich einfach nicht glauben kann dass es die tatsächlich gibt.
11. September 2017 um 12:38
Mir geht es genauso xing ist kein Business Social Network mehr sondern ein Headhunter Markt geworden! Ich werde mich demnächst abmelden.